Was steckt hinter dem Trend Damaststahl?

Klingen aus Damaststahl, auch Damaszener Stahl genannt, gibt es bereits seit etwa 300 bis 400 v.Chr. wie Funde belegen. Seitdem wird das Material hoch geschätzt, vor allem durch seine beachtlichen Eigenschaften und die charakteristische Optik. Aber was genau ist Damaststahl und wodurch zeichnet er sich aus?

Was ist Damaststahl?

Damast wird aus mehreren Lagen Stahl gefertigt, wodurch auch die typische Musterung entsteht. Je nach Verfahren werden andere Legierungen und Stähle als Basis verwendet, daher gibt es auch nicht den einen Damaszenerstahl. Früher wurde dieser Prozess ausschließlich von Hand durchgeführt, wodurch diese Damastmesser sehr teuer waren. Da sich dieser Prozess mittlerweile industriell nachbilden lässt, sind auch die Messer bezahlbar geworden. Wie bei anderen Klingen auch bestimmen hier Unterschiede in der Qualität der Verarbeitung und der Materialien den Preis.

Die Vor- und Nachteile von Damaszenerstahl

Damastmesser sind bekannt für ihre hohe Qualität und der exotischen Maserung. Die Klinge ist stabil und zugleich flexibel, sodass sie sehr langlebig ist. Zudem bleibt sie im Vergleich sehr lange scharf, muss also nicht so häufig geschliffen werden und verschleißt dadurch langsamer. Damszenerklingen sind allerdings nicht rostfrei, weswegen sie auch nicht für die Spülmaschine geeignet sind. Ein weiterer Nachteil ist der recht hohe Preis, wobei er allerdings immer im Verhältnis zur Qualität gesehen werden muss.

Die verschiedenen Arten des Damaststahls

Drei Arten von Damaststahl gibt es: Schweißverbunddammast, Pulvermetallurgischer Damast und Schmelzdamast.

Beim Schweißverbunddamast werden mindestens zwei verschiedene Stähle abwechselnd geschichtet und mittels Feuerschweißen miteinander verbunden. Die Klingen werden bei Temperaturen von 1100-1200°C geschmiedet. Die Struktur wird erst durch das abschließende Ätzen sichtbar. Die Musterung hängt zu großen Teilen davon ab, welche Legierungen in den Stählen und welche Schmiedetechniken verwendet wurden.

Pulvermetallurgischer Damast entsteht, wie auch beim Schweißverbunddamast, durch den Verbund von Stählen und Legierungen zu einem Block. Es werden allerdings andere Metallstücke verwendet, nämlich sehr kleine Partikel. Diese werden zusammen mit der Legierung durch das sogenannte Sintern zu einer Masse verbunden. Dieser Vorgang führt dazu, dass der Stoff enorm zäh und bruchfest wird. Auch korrosionsbeständige Stähle können mit diesem Verfahren verschweißt werden.

Schmelzdamast wird auch Wootz oder der „echte“ Damaststahl genannt, weil dieses Material im Damaskus – dem Namensgeber des Stahls – am häufigsten gehandelt wurde. Zeitlich gab es den Schweißverbunddamast allerdings schon vor dem Schmelzdamast. Dieser Damaszener Stahl wird aus einem einzigen Stahlbarren gefertigt, der immer wieder umgeschlagen wird. Um dafür geeignet zu sein, muss der Barren einen hohen Kohlestoffgehalt und eine besondere Zusammensetzung der Legierung besitzen.

Die Mystik hinter Damaszener Stahl

Dem Herstellen von Damaststahl haftet seit jeher etwas Geheimnisvolles an. Dies mag daran liegen, dass die Schmieden im vorindustriellen Zeitalter ohnehin recht mystisch anmuteten: Sie waren zur besseren Sichtung der Glühfarbe abgedunkelt und man konnte das Murmeln von Versen vernehmen, denn damit wurde die Dauer der Arbeitsschritte gemessen. Eine gewisse Geheimniskrämerei der Schmiede dürfte dem Mythos Damast den Rest gegeben haben. Heute ist die Herstellung zwar größtenteils entmystifiziert, aber eine gewisse Faszination bleibt dennoch.