Ein Messer ist für viele Erwachsene ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand. Ob beim morgendlichen Schmieren eines Brotes, beim Schneiden von Gemüse in der Küche oder als Hilfe im Garten: Wir setzen Messer jeden Tag ein. Selbstverständlich bleibt dem Nachwuchs die Funktionalität von unseren Schneidwaren nicht verborgen. Die scharfen metallischen Begleiter wecken schnell die Neugierde von Kindern. Der Wunsch, es den Erwachsenen gleichzutun, ist groß. Jedes Kind wünscht sich früher oder später beim Kochen zu helfen. Oder sich das Schulbrot selbst zu schmieren. Der Klassiker ist natürlich das Schnitzen von „Kunstwerken“ aus Holz. Wir klären dich über Kindermesser und Kinderschnitzmesser auf!

Der sichere Umgang mit Messern

Damit Du den großen Wunsch Deines von Kindes sicher und unfallfrei erfüllen kannst, solltest du die Wahl des Messers in Ruhe überdenken. Der tägliche Gebrauch von Messern lässt die damit verbundenen Gefahren schnell in Vergessenheit geraten. Die scharfen und spitzen Klingen handelsüblicher Messer können schnell zu einer Gefahr für die kleinen Weltentdecker werden. Um den sicheren Umgang mit einem Messer zu lernen, sollten Kinder behutsam an die Sache herangeführt werden. Hierzu eignen sich spezielle Kindermesser. Diese wurden eigens für Kinder entwickelt und minimieren potentielle Risiken beim Gebrauch.

Das richtige Alter

Viele Eltern sehen die berechtigte Gefahr, die ein Messer für Kinder bietet. Aus diesem Grund stehen sie vor der Frage, ab welchem Alter man Kindern ein eigenes Messer zur Verfügung stellen sollte. Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Es sind verschiedene Perspektiven zu beleuchten. Zum einen geht es um die Art des Messers. Ein Kindermesser zum Schmieren eines Brotes kann bereits sehr früh verwendet werden. Dies ist bei Taschen- oder Küchenmessern ganz anders. Kinder sollten sich möglichst früh an den Umgang mit einem Messer gewöhnen. Als erster Berührungspunkt mit einem Messer eignet sich ein spezielles Kindermesser zum Brotschmieren. Die Benutzung darf selbstverständlich nur unter der Aufsicht von Erwachsenen erfolgen. Hierfür ist ein Mindestalter von zwei bis drei Jahren zu empfehlen. Ob ein Kind bereits Koch- und Taschenmesser besitzen darf, hängt vom Einzelfall ab. Der Entwicklungsstand von Kindern ist sehr unterschiedlich und nicht an ihr Alter gekoppelt. Für den richtigen Umgang mit einem Messer sollten sich die Kinder der damit einhergehenden Verantwortung bewusst sein. Vor der Übergabe eines eigenen Messers sollte also genau überlegt werden, ob das Kind für diese Verantwortung bereit ist.

Ein grober Richtwert

Ein grober Richtwert für das erste eigene Messer ist die Einschulung der Kinder. Mit der Einschulung beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der automatisch mit mehr Verantwortung einhergeht. In einigen Kindergärten erhalten die Kinder die Möglichkeit, einen sogenannten „Messer-Führerschein“ zu erwerben. Ein solcher befähigt die Kinder zum sicheren Gebrauch mit einem Messer. Wenn die Kinder einen solchen Messer-Führerschein erworben haben, darf wird ihnen unter Aufsicht und unter Einhaltung der gelernten Regeln ein Messer zur Verfügung gestellt.

Der richtige Umgang mit einem Messer

Einmal beim Schneiden abgerutscht und schon ist es passiert: Ein Schnitt in den Fingern oder die Hand. Diese Verletzung hat wohl jeden Erwachsenen schon einmal in seinem Leben ereilt. Doch gerade dies zeigt, dass man mit Messern besonders vorsichtig und besonnen umgehen muss. Damit Kinder sich nicht am Messer verletzen, führe sie langsam an den richtigen Gebrauch heran. Es ist hilfreich, wenn der Nachwuchs ein kinderfreundliches Messer erhält. Und über dessen Benutzung und Gefahren aufgeklärt wird. Beim Schnitzen von Gegenständen in der Natur kann der unsachgemäße Gebrauch eines Messers schnell zu Verletzungen führen. Den Kindern sollte daher genaustens gezeigt werden, wie das Messer zu verwenden ist. Die Haltung des Messers ist von übergeordneter Bedeutung. Zeige Deinem Kind unbedingt den richtigen Griff. Dieser sorgt für einen sicheren Halt in der Kinderhand und beugt Verletzungen vor. Das Kind muss auf die richtige Schnitzbewegung hingewiesen werden. Und zwar solange, bis diese richtig verinnerlicht ist. Ein Messer wird immer vom Körper weggeführt. Denke daran, dass der Umgang mit einem Messer nicht so einfach ist. Für das Kind handelt es sich um ein völlig neues Werkzeug. Wichtig ist, dass dem Kind Albernheiten abgewöhnt werden. Es muss verstehen, dass ein Messer kein Spielzeug ist.

Die wichtigsten Regeln

Das wohl häufigste Einsatzgebiet von Kindermessern ist das Schnitzen. Aus Stöcken kleine Pfeile herstellen und Blätter von Stöcken entfernen, um kleine Buden zu bauen: Das Einsatzgebiet von Messern ist dank des Ideenreichtums der Kinder fast unbegrenzt. Doch gerade hier lauern viele Gefahren für die kleine Entdeckerhand. Um einen verletzungsfreien Spaß in der Natur zu garantieren, müssen beim Schnitzen besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Kindern muss beigebracht werden, dass das Messer grundsätzlich nur in eine körperabweisende Richtung eingesetzt werden darf. Hierdurch werden Verletzungen beim Abrutschen vermieden. Die Kinder sollten angewiesen werden, einen Sicherheitsabstand zu wahren. Als Maßstab empfiehlt sich das Einhalten einer Armlänge. Dies dient zum Schutz anderer Personen und erinnert das Kind daran, dass es sich bei einem Messer nicht um ein Spielzeug handelt. Nach der Benutzung sollte das Messer sicher verstaut werden. Sofern es sich bei dem Messer um ein Klappmesser handelt, muss die Klinge wieder in den Schaft geklappt werden. Bei Messern mit starrer Klinge ist unbedingt auf eine passende Scheide zu achten. Dies schützt das Kind und die Klinge.

Kinderschnitzmesser

Die Benutzung in der Küche

Kinder möchten ihren Eltern beim Kochen gerne zur Hand gehen. Vor der ersten Benutzung eines Kochmessers sollten die Verhaltensregeln wiederholt werden. Eltern müssen klare Regeln aufstellen. Wenn das Kind diese verletzt, solltest Du den Messergebrauch zeitweilig verbieten. Die Kinder müssen sich während des Schneidens auf das Messer konzentrieren. Das Kind sollte fest auf einem Stuhl sitzen und nicht stehen. Hektische Bewegungen sind ihm zu untersagen. Wenn das Messer doch einmal hinfällt, gibt es eine Grundregel: „never catch a falling knife“. Messer, die auf den Boden fallen, dürfen niemals gegriffen werden. Das Kind muss abwarten, bis das Messer zum Stillstand gekommen ist. Erst dann darf es das Messer wieder aufheben. In den ersten Monaten der Benutzung sollte das Kind streng beaufsichtigt werden.

Kindermesser minimieren Gefahren

Kinder, die über den richtigen Umgang mit Messern aufgeklärt wurden, sind immer noch anfällig für Gefahren. Denn ein normales Messer ist für ungeübte Kinderhände nur schwer zu beherrschen. Deshalb bieten die großen Messerhersteller viele Kindermesser an. Diese stehen den „Großen“ in Nichts nach, sind aber an den Gebrauch durch Kinder angepasst. Das wichtigste Merkmal eines Kindermessers ist dessen Klinge. Viele Personen denken, dass die Klingenschärfe die größte Gefahr ist. Bei Kindermessern liegt darauf aber nicht der Fokus. Denn eine stumpfe Klinge ist gefährlicher als eine scharfe Klinge. Kinder neigen bei stumpfen Klingen dazu, das Messer sehr fest zu drücken. Das Messer rutscht ab und führt zu Verletzungen. Eine scharfe Klinge schneidet besser und führt deshalb zu weniger Verletzungen. Aus diesem Grund ist die Schärfe von Kindermessern ebenso hoch wie bei handelsüblichen Varianten. Die Klingen von Kindermessern heben sich jedoch in einem anderen Punkt entscheidend von ihren „großen Brüdern“ ab. Die Spitzen der Klingen sind abgerundet. Dies minimiert die Gefahr einer Stichverletzung durch unangemessene Benutzung oder eine kurze Unachtsamkeit. Und desweiteren ist eine weitere Besonderheit von Kindermessern deren spezielle Proportion. Der Griff ist so gestaltet, dass ihn eine Kinderhand sicher umschließen kann. Bei normalen Messern kann es dazu kommen, dass Kinder dieses mit ihren kleinen Händen nicht sicher greifen können. Infolge dessen rutscht das Messer leichter ab. In einem solchen Fall sind Verletzungen vorprogrammiert. Die kinderfreundliche Haptik von Kindermessern minimiert diese Gefahr. Die Messer liegen sicher in der Kinderhand und beinhalten ein geringes Verletzungsrisiko. Kindermesser gibt es von der Firma Linder.

Die Klassiker aus der Schweiz

Das Wort „Taschenmesser“ verbindet man ungewollt mit der Schweiz. Das allseits beliebte „Schweizer Taschenmesser“ ist wohl jedem ein Begriff. Das in der Schweiz entwickelte Messer ist ein absoluter Klassiker unter den Taschenmessern. Damit auch die kleinen Abenteurer auf ihre Kosten kommen, ist dieser Klassiker auch in einer Kindervariante aufgelegt worden. Das Kinder-Taschenmesser steht dem klassischen Schweizer Taschenmesser in Nichts nach. Die einzelnen Funktionen wurden aber speziell an die Sicherheit von Kindern angepasst. Die Spitze der Klinge ist abgerundet. Außerdem verfügen einige Kindermesser über eine spezielle Klingensperre. Diese verhindert, dass sich die Klinge ungewollt einklappt. Durch die besonderen Sicherheitsvorkehrungen eignen sich Schweizer Kindertaschenmesser hervorragend als Einstieg in den Umgang mit Messern. Deshalb hat Victorinox mit seinem myfirst Victorinox ein Kindertaschenmesser auf den Markt gebracht, das alle Kinderwünsche erfüllt. Das Messer und seine integrierte Säge eignen sich hervorragend für den Einsatz in der Natur. Neben dem klassischen Multifunktionstaschenmesser wünschen sich Kinder sehr oft ein Schnitzmesser. Dieses zeichnet sich durch eine etwas längere Klinge aus. Kinderschnitzmesser sind sowohl mit feststehender als auch mit einklappbarer Klinge erhältlich. Deren Klingen sind ebenfalls abgerundet. Deshalb ist die Gefahr von Stichwunden auf ein Minimum reduziert. Spezielle Sicherheitsverschlüsse sorgen dafür, dass die Klinge nicht unkontrolliert nachgibt.

Küchenmesser für Kinder

In der Küche musst du ebenfalls nicht auf spezielle Kindermesser verzichten. In optischer Hinsicht sind diese an klassische Küchenmesser angelehnt. Die Klinge ist abgerundet, um Stichverletzungen zu vermeiden. Die Küchenmesser der Marke Opinel Le petit Chef bieten eine intelligente Sicherheitsvorkehrung. Sie haben einen speziellen Gummiring, der ein unbeabsichtigtes Abrutschen unterbindet. Der Gummiring befindet sich zwischen der Messerklinge und dem Messerschaft. Das Kind muss beim Schneiden seinen Zeigefinger in den Gummiring einführen. Die Sicherung ist mit den Schwimmflügeln beim Schwimmen vergleichbar. Das Kind lernt den spielerischen Umgang mit dem Messer, ohne sich einer echten Gefahr auszusetzen. Die Kinderserie von Opinel bietet noch weitere, speziell für Kinder entwickelte, Sicherheitsvorkehrungen. Ein Fingerschutz aus Kunststoff schützt die Finger der anderen Hand. Kinder erlangen durch den direkten Umgang mit dem Messer ein Gefühl für die Arbeit in der Küche. Selbstverständlich existieren nicht nur Messer im klassischen Design, das von einem Holzgriff und einer Edelstahl-Klinge geprägt ist. Es gibt auch Messer mit speziellen Verzierungen. Diese sind in bunten Farben wie Blau und Rosa erhältlich. Die Gestaltung macht die Messer zu echten Hinguckern, an denen der Nachwuchs noch viel Spaß haben wird.

Fazit

Kindermesser oder Kinderschnitzmesser sind für unsere Jüngsten ein wichtiges Werkzeug um groß zu werden. Die gestalterische Kraft und das ihnen entgegen gebrachte Vertrauen zeigt ihm, dass du es ernst nimmst und das seine Hilfe willkommen ist und gebraucht wird. Trotzdem sollte es bei der Handhabung Regeln geben, deren Einhaltung sehr wichtig ist.
Ein paar sehr schöne Kindermesser und Kinderschnitzmesser findest Du hier: Klingenreich